Zeitzeug*innengespräch und Konzert von Esther Bejarano und der Microphone Mafia am 15.3. im Staatsschauspiel
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- LOUISE - Das Haus für Kinder, Jugendliche und Familien
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„Ich bin gar nicht aufgeregt“. Schon nach wenigen Sekunden war allen im Raum klar, mit wie viel Routine und Erfahrung Frau Bejarano durch einen solchen bewegenden Abend führt.
Soeben wurde das anwesende Publikum willkommengeheisen und einige einleitende Worte gewählt, mit der Aussage selbst so nervös zu sein wie voraussichtlich die Künstler*innen des Abends. Schon kam der berechtigte Hinweis seitens der 95 jährigen Ausschwitzüberlebenden selbst nicht nervös zu sein. Im Laufe des Abends wird diese Schlagfertigkeit und auch der unvergleichliche Humor das Publikum immer wieder zum Lächeln animieren.
Frau Bejarano tourt schon seit Jahrzehnten alleine oder mit der Band Microphone Mafia durch die Welt um jungen Menschen die Möglichkeit zu bieten, die Geschichte des Holocaust durch eine Überlebende zu erfahren. Sie wolle dies so lange tuen „bis es keine Nazis mehr gibt“, lautet ihr innerer Anspruch und Motivation für jede dieser Veranstaltungen.
Am 15.3. nahmen Esther Bejarano, Joram Bejerano und Kutlu Yurtseven die Einladung des Offenen Kinder und Jugendtreffs in der LOUISE – Haus für Kinder, Jugendliche und Familien an, vor verschiedenesten Nutzer*innen jugendhilflich geförderter Angebote der Stadt, aufzutreten. Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle an das Staatsschauspiel welches uns die Räumlichkeiten sowie das Personal kostenlos zur Verfügung stellten, die Stiftung EVZ und die Rosa Luxemburg Stiftung. Als Einrichtung der Offenen Kinder und Jugendarbeit ist es einer unser Kernaufträge Demokratiebildungsangebote wie dieses bereitzustellen. Die Ressource unserer Einrichtungen ist es, mit ihren Angeboten viele, auch sehr verschiedene Jugendgruppen zu erreichen. Auch mit Blick auf die anstehenden Landtagswahlen und zukünftige bzw. auch bereits getroffene Förderentscheidungen kann dies nicht laut genug kommuniziert werden. Viele Einrichtungen wie unsere, die einen immens wichtigen gesammtgesellschaftlichen Auftrag haben, sind akut von Kürzungen oder Schließungen bedroht.
Unser Wunsch war es mit dieser Veranstaltung möglichst vielen Kindern und Jugendlichen aus unterschiedlichsten Projekten der Stadt kostenlos die Möglichkeit zu geben, Geschichte durch die Erzählungen einer Zeitzeugin zu erfahren. Das Erlebte sollen die Kinder und Jugendlichen mit in ihre Freundeskreise, ihre Klassenchats und Schulhöfe nehmen um dann aufzustehen gegen neuen Antisemitismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit.
Dem Rapper Kutlu Yurtseven gelang es im zweiten Teil der Veranstaltung beim gemeinsamen Konzert mit Frau Bejerano genau diese Message subkulturell und jugendgemäß zu kommunizieren.
Am Ende der zwei Stunden verliesen alle Zuhörer*innen tief bewegt, emotional und dankbar das Theater.